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  • AutorenbildRobin R. Lorien

Die 10 beliebtesten Rechtschreibfehler!

Aktualisiert: 24. März 2023

„Herzlich Willkommen! Wenn sie glauben Alles richtig zu schreiben, sind sie falsch an dieser Addresse, denn hier geht es um die 10 häufigstesten Rechtschreibfehler! Im wesentlichen sind nachfolgende Verballhornungen beliebt. Das ist natürlich keine Lapalie, wenn man in dieser rauhen Welt da draussen solche Fehler wie in diesem Text garnicht bemerkt. Wenn doch, dann bist Du brilliant (und wahrscheinlich mittlerweile schon agressiv).Seit ihr bereit? Hier die Top 10 der beliebtestesten Rechtschreibfehler!“


Hund findet Rechtschreibfehler

Natürlich lässt sich eine chronologische Reihenfolge schwer aufstellen, denn es gibt keine Datenbank, die all die kreativen Auswüchse deutscher Wörter dokumentiert. Aber es gibt gewisse Trends.

Auf dem ersten Platz rangiert … tatatataaaa … Was denkst du? Was sind die beliebtesten Fehler in der deutschen Grammatik? Die Frage lassen wir jetzt einmal so stehen. Sie wird zum Schluss beantwortet.

Kommen wir zum ersten Missetäter:

einzigste ist falsch

Das Einzigste!




Superlative sind derzeit sehr beliebt. Überall trifft man sie an. „Du bist mein bestester Freund!“ „Noch ein einzigstes Mal!“ Sie haben sich so selbstverständlich in den deutschen Wortschatz eingeschlichen, dass sie sogar als running gag in Filmen aufgegriffen werden. Dabei hat uns ja schon der Pirat Jack Sparrow gelehrt: „Und es heißt nicht das Einzigste!“ Und für das jüngere Publikum wurde es in „Conni & Co …..“ der Realverfilmung thematisiert, wenn Mami ihre Tochter Conni ausbessert: „Einzige!“

und es heißt nicht das Einzigste

Der nächste häufig anzutreffende Fehler:


garnicht schreibt man nicht zusammen


garnicht



Dazu gibt es einen Merkspruch: „Garnicht schreibt man gar nicht zusammen“. Diesen Fehler habe ich übrigens als Teenager gerne verbrochen.


garnicht schreibt man gar nicht zusammen

Auch sehr beliebt sind eingefügte oder vergessene Buchstaben, besonders bei den Wörtern:

falsch geschrieben

Korrekt ist:


richtig geschrieben

Es ist ja auch fies, wenn man Wörter anders schreibt, als man sie spricht.


Es gibt auch einige wirklich knifflige Konstellationen. Was ist richtig? Des weiteren oder des Weiteren? Der einzige oder der Einzige. Kein einziger oder kein Einziger? Im einzelnen oder im Einzelnen? – Wie schreibt man das nun? Groß oder klein?

Der/die/das Einzige gehört großgeschrieben, da es in diesem Fall als Substantiv verwendet wird, was man an dem Artikel davor erkennt. Wenn man aber z.B. sagt: „Ich bin der einzige Depp hier.“, dann natürlich nicht, da es sich nur um eine nähere Beschreibung zum Depp handelt (ein Adjektiv). Des Weiteren schreibt man so, da es sich ebenfalls um eine Substantivierung handelt. Vorsicht bei versteckten Artikeln wie am, im, zum, aufs, zur -> „Im Großen und Ganzen.“ „Im Allgemeinen.“ „Am Abend.“ „als Erster“ „fürs Erste“

Und wie schreibt man „im Vorraus“? Groß oder klein? Stimmt, groß und übrigens nur mit einem „r“ - auch so ein beliebter Fehler.

armes Hendl

Aber jetzt ist doch alles klar, oder?

„Kein Einziger“ müsste es heißen, da es sich auch hier um eine Substantivierung handelt.



Ach ja und für die ganz Interessierten hier noch eine Tabelle, welche Wendungen man frei nach Belieben groß oder klein schreiben darf.


vor kurzem/vor Kurzem

seit langem /seit Langem

bei weitem/bei Weitem

bis auf weiteres/bis auf Weiteres

ohne weiteres/Weiteres

recht/Recht haben

recht/Recht geben

von nahem/von Nahem

von weitem/von Weitem

von neuem/von Neuem

aufs äußerste/Äußerste

aufs beste/Beste


Vor allem und unter anderem schreibt man, auch nach der Rechtschreibreform, immer noch klein.



Karikatur Schilde(r)

Meint man einen Schild, also nicht ein Schild wie Straßenschild, sondern den Schild als Teil des Waffenarsenals, also nicht das Schild, sondern der Schild … Puh, das ist wird jetzt zu kompliziert. Kurz und bündig:

Das Schild ist ein z.B. Nummernschild und die Mehrzahl davon ist Schilder.

Der Schild ist eine Schutzwaffe und der Plural dazu heißt Schilde.



Du hast es kaputt gemacht!“, schallte der Vater den Sohn. Was schallte, war vielleicht eine Ohrfeige, aber in dem Fall heißt es korrekt: „… schalt der Vater seinen Sohn.“


schelten – schalt – geschalt


Ein kleines Rätsel, bitte alle mitmachen: Wie schreibt man:

„Mein Lehrer ist tot/ tod.“

(akutes Herzversagen wegen der vielen Rechtschreibfehler) Tot oder tod?


Und wie schreibt man:

„Der Tod/ der Tot kriegt mich nicht!“ ?


Richtig! Der Tod als Substantiv wird mit d geschrieben, das Adjektiv mit hartem t. Zu leicht? Ein bisschen mehr Herausforderung?


Wenn man tot ist, ist das sicher totlangweilig/ todlangweilig. Der Tod ist zum totärgern/ todärgern.


Also, was ist korrekt? Na gut, das war keine Herausforderung. Todlangweilig, nicht? Bitte nicht totärgern, ich finde eine bessere Challenge.

Wie wär‘s mit

Endgelt oder Entgelt?

Stimmt. Das kommt von „entgelten“, daher mit t.


Verließ oder Verlies?

Weismachen oder weißmachen?

Verpöhnt oder verpönt?

Wiederspiegeln oder widerspiegeln?

Das Für und Wider oder das Für und Wieder

Oder doch klein? Das für und wider/ das für und wieder?


Hier die Auflösungen:

Verlies, weismachen, verpönt, widerspiegeln, das Für und Wider


Wieder und wider zählt auch zu den häufigsten Fehlern. Richtig angewandt, bezeichnet das „wieder“ eine Wiederholung und „wider“ etwas Gegensätzliches, also z.B. wider Willen, widerstehen, wider Erwarten.


Jetzt aber zu der Nummer Eins der populärsten Rechtschreibfehler!

Eigentlich müssen sich zwei Kandidaten diesen Rang teilen:





Tatatataaa


Trommel

Trommelwirbel!


seid und seit

Und das hast du sicherlich bereits vermutet:

dass und das

Unser heißgeliebtes dass. Das und dass wird häufig verwechselt. Daß gibt es übrigens nicht mehr. Es wurde wegreformiert. Finito. Aber das scharfe ß müssen wir in der deutschen Sprache dennoch nicht missen, denn immerhin wird es immer dann geschrieben, wenn man den Vokal davor lang und gedehnt spricht, wenn es hinter einem Zwielaut (au, eu, ie, ei) oder Umlaut (ö, ä, ü) steht.

Beispiele:

Maße (von Maßband) vs. Masse (ein Vielfaches von)

Gruß

Müßiggang

mäßig, schießen, Fleiß, außen, süß usw.

Rechtschreibung ist schwer

Naja, weil die deutsche Sprache ja sonst totlangweilig … todlangweilig … äh? … naja halt zu einfach wäre.

Nein, genaugenommen gibt es eine Regel: ß (»scharfes s«) steht in Wortstämmen, in denen auf einen langen Vokal oder einen Diphthong (Zwielaut) nur ein einfacher, stimmloser s-Laut folgt. Dies gilt jedoch nur, wenn der s-Laut in allen Beugungsformen stimmlos bleibt.


kluger Hund

Und damit wir den zweiten Sieger der Top 10 nicht vergessen:

Seit ist eine Zeitangabe

Rechtschreibung verstehen


Seid ist die Deklination von sein

Meister in der Rechtschreibung

Nachtrag: Ich habe einen ganz anderen Missetäter im Verdacht, der schlimmste Feind der Grammatik zu sein. Errätst du, wer das sein könnte? Er ist klein und dünn und taucht oft dort auf, wo er nicht hingehört, aber wo er sein sollte, ist er nicht immer anzutreffen. Er trennt gerne und er befindet sich zwischen Aufzählungen - der Beistrich!


Hat euch dieser Artikel gefallen? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.


Und wer in meinem Buch als Erster einen der Rechtschreibfehler findet, den ich hier präsentiert habe, dem spendiere ich einen Getränkegutschein. (Das gilt nicht für Beistriche, denn in diesem Fall bekenne ich mich schuldig im Sinne der Anklage.)






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